Geschichte

Mit unse­rer knapp zwei­hun­dert­jäh­ri­gen Geschich­te gehö­ren wir zu den ältes­ten Stu­den­ten­ver­bin­dun­gen Deutsch­lands. Nach­fol­gend ein kur­zer Ein­blick. Wenn Du selbst mit uns Geschich­te schrei­ben möch­test, meld’ Dich bei uns.

1808
Erste Vandalia

Bereits im Jah­re 1808 grün­de­ten meck­len­bur­gi­sche Stu­den­ten eine Ver­bin­dung mit dem Namen „Van­da­lia” an der Uni­ver­si­tät Ros­tock. Der Name erin­nert an den Volks­stamm der Wen­den, die eins­ti­gen Urein­woh­ner Mecklenburgs.

Gemein­sam mit der Ver­bin­dung „Ros­to­chia” bestimm­te Sie maß­geb­lich das stu­den­ti­sche Leben und Zusam­men­le­ben an der Universität.

Nach inter­nen Aus­ein­an­der­set­zun­gen ging man wie­der getrenn­te Wege, eine Wie­der­be­grün­dung im Jah­re 1822 schei­ter­te vorerst.

1824
Stiftung unserer Vandalia

Das heu­ti­ge Corps Van­da­lia grün­de­te sich am 18. Okto­ber 1824 in Ros­tock. Die ursprüng­lich Far­ben blau und rot tra­gen wir, ver­se­hen mit einem gol­de­nen Rand, bis heu­te stolz auf unse­rem Band.

Die vor­mals gemein­sa­me Geschich­te mit Ros­to­chia hat­te nun doch posi­ti­ven Ein­fluss: mit deren Geneh­mi­gung erhielt Van­da­lia die Auf­ga­be, für ein geord­ne­tes Mit­ein­an­der im uni­ver­si­tä­ren Leben zu sor­gen. Vie­le Van­da­len stamm­ten aus dem alten meck­len­bur­gi­schen Adel und waren eng mit ihrer Hei­mat verbunden.

Von der Uni­ver­si­tät waren die Aus­läu­fer die­ser Selbst­be­stim­mung jedoch nicht ger­ne gese­hen, sodass Van­da­lia gezwun­gen war, sich im Jah­re 1845 vor­erst aufzulösen.

1907
Rekonstitution

Am 1. Mai 1907 wur­de das Corps Van­da­lia von sechs noch leben­den Van­da­len rekon­sti­tu­iert. Man knüpf­te an die alte Tra­di­ti­on an, wodurch Van­da­lia nach wie vor die ältes­te Stu­den­ten­ver­bin­dung in Ros­tock ist. Zudem ist sie das ein­zi­ge Köse­ner Corps, das in der Tra­di­ti­on der alten Van­da­len­ver­bin­dun­gen steht.

Van­da­lia war fort­an von zumeist bür­ger­li­chen Lan­des­kin­dern geprägt und im gesell­schaft­li­chen Leben der Han­se­stadt fest verankert.

Stif­tungs­fest im Jahr 1924
Das Löwen­denk­mal auf der Rudels­burg erin­nert an die in den Welt­krie­gen gefal­le­nen Corpsstudenten

1935
Suspendierung

Van­da­lia stand im Jahr 1935 vor einem neu­en Pro­blem. Die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Dik­ta­tur erlaub­te kei­nen Fort­be­stand des Corps in gewohn­ter Form. Die Van­da­len lehn­ten es ab, sich gleich­schal­ten zu las­sen und ihr Corps in eine Kame­rad­schaft zu über­füh­ren, da dies den wesent­li­chen Corps­prin­zi­pi­en widersprach.

Unter dem Druck der Natio­nal­so­zia­lis­ten wur­de im Okto­ber 1935 der akti­ve Betrieb ein­ge­stellt und das Corps vor­erst offi­zi­ell aufgelöst.

Die­ses Schick­sal ereil­te alle Corps, deren Prin­zi­pi­en der Frei­heit und der Selbst­be­stim­mung des Indi­vi­du­ums als unver­ein­bar mit dem dama­li­gen Gedan­ken­gut gese­hen wurden.

1954
Im Exil in Göttingen

Das Ver­bot stu­den­ti­scher Ver­bin­dun­gen in der DDR ver­hin­der­te nach dem Zwei­ten Welt­krieg zunächst eine Wie­der­auf­nah­me des akti­ven Betriebs in Rostock.

Unse­re Tra­di­ti­on wur­de des­halb ab 1954 durch unser eng ver­bun­de­nes Kar­tell­corps Hil­de­so-Guest­pha­lia Göt­tin­gen fort­ge­führt. Noch heu­te tra­gen eini­ge Van­da­len deren Band und umgekehrt.

Die Wap­pen von Van­da­lia und Hildeso-Guestphalia
Akti­ve und Alte Her­ren bei der Rekonstitution

2009
Rekonstitution

Im Jahr 2009 wur­de Van­da­lia rekon­sti­tu­iert und ist seit­dem wie­der fes­ter Bestand­teil des gesell­schaf­ten Lebens in der Han­se­stadt und an der Universität.

Heu­te zählt Van­da­lia über 75 Mit­glie­der, die in allen Ecken Deutsch­lands und der Welt ver­streut sind. Doch egal, wie weit der Weg nach Ros­tock ist: jeder Van­da­le kommt ger­ne an sei­ne alte Alma Mater zurück, um in Erin­ne­run­gen zu schwel­gen und Zeit mit den Corps­brü­dern zu verbringen.